Februar 21, 2016

Siebdruck kann süchtig machen

Es ist kaum zu glauben, dass ich bereits seit zwei Monaten wieder aus Japan zurück bin und in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal einen Beitrag geschrieben habe. Dabei hatte ich soviel vor, vieles zu berichten, Japanüberbleibsel, Weihnachtsdekoration und -basteleien, aber es war zuviel los, Weihnachten mit Besuch, einen Teil des Urlaubs ohne WLAN, in der Arbeit ebenfalls, dann abends keine Lust, mich wieder an den Rechner zu setzen, wie es halt so geht. Und dann kam Karneval so unglaublich schnell. Aber am Wochenende nach Karneval wartete auf ein paar Freundinnen und mich ein echtes Highlight. In Nachfolge unseres Bastelnachmittags mit Rie in Kopenhagen, fuhren wir nach Hannover, um bei Orike Muth an einem Workshop teilzunehmen und uns im Siebdruck zu versuchen. 


Zufällig auf ihrer homepage entdeckt und angemeldet, war es wirklich eine tolle Gelegenheit, auszuprobieren, was man mit Siebdruck alles wunderbares machen kann. Und das allerbeste war, dass wir in ihrer Werkstatt aus dem vollen schöpfen und ihre Siebe benutzen konnten, uns stand eine große Auswahl an Mustern zur Verfügung und so druckten wir uns einige Stunden durch den Tag, ganz schön anstrengend. Aber toll, wenn man große Flächen eigentlich relativ schnell bedrucken kann, mit Stempeln oder Schablonen würde man sich da schon deutlich schwerer tun. Aber nichts desto trotz ist es eine recht langwierige Angelegenheit und Farbensauerei, denn man muss die Siebe nach der Benutzung zügig wieder säubern, damit die Farbe nicht trocknet und die feinen Netze verstopft. Dabei unterstützte uns allerdings Regine, Orikes Schwester, so dass wir genügend Zeit hatten zum Sichten der Siebe, Farbauswahl etc, aber sich zu entscheiden, welche Muster und wie angeordnet und welche Farben ist schon nicht so einfach, da geht Zeit ins Land. Und dabei dann noch die ganzen Stunden vor dem großen Arbeitstisch stehen.













Und am Ende habe ich doch das ein oder andere Motiv vergessen, dass ich entdeckt hatte und drucken wollte, aber man schafft halt in ein paar Stunden einfach nicht alles. Den gesamten Vormittag bis zur kleinen Mittagspause verbrachte ich mit dem großen Streifen Probestoff, den jeder Teilnehmer erhalten hatte, so dass am späteren Mittag die Zeit gerade noch für ein Geschirrtuch und das beidseitige Bedrucken einen alten Kopfkissenbezug ausreichte. Letzteren habe ich bei meiner Mutter gelassen, dort paßt er hervorragend ins Zimmer. Was ich mit dem Probestoff genau machen werde, bleibt noch abzuwarten, aber fest steht, dass ich auf jeden Fall noch einmal Siebdrucken möchte. Das Problem ist nur, dass mir dann Orikes Siebe fehlen werden, die mir so ausnahmslos gut gefallen, d.h. ich muss selbst welche machen. An sich sollte das nicht so schwierig sein, denn es gibt inzwischen nahezu fast überall Möglichkeiten, Siebdruckkurse und workshops zu besuchen und sicher auch, dann dort mit den vorhandenen Maschinen Siebe nach eigenen Mustervorstellungen herzustellen. Nur ist das nicht ganz billig und mit zwei bis drei Sieben kommt man halt nicht weit, es ist dann einfach immer das selbe Motiv, aber egal, es muss irgendwann ein weiterer Versuch folgen.








Es war auch einfach toll, einmal die Werkstatt zu sehen und darin arbeiten zu können, dort, wo die vielen hübschen Dinge entstehen, wie mein Lampion. Der Holzboden und die Türen farbig lackiert, die herumhängenden Lampions, die Wohnzimmerküche mit den Siebdruckmotiven an den Wänden, alles so schön farbig, selbst das kleine Örtchen, wirklich inspirierend. Und eigentlich könnte man so gut wie jede Fläche "besieben", nicht nur Stoffe. Sehr schön sah nach dem Tag auch der Stoff auf der Arbeitsunterlage aus und unsere "Wischlappen". Letztere haben wir dann auch noch mit einem Motiv bedruckt und mitgenommen. Was mache ich wohl mit diesem "Kunstwerk"?












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