August 22, 2015

Tokyo Midtown

Heute habe ich mich einmal auf den Weg nach Roppongi gemacht und den größten Teil des Tages in Tokyo Midtown (das offiziell wohl eigentlich zu Akasaka zählt), dem National Art Center und Roppongi Hills verbracht. Da war doch - wie erwartet - einiges an oho dabei, entsprechend viele Fotos sind es mal wieder geworden. Ihr kennt mich ja. Also mache ich aus dem heutigen Tag auch auf jeden Fall drei getrennte Beiträge, sonst sprenge ich den Rahmen. So beginne ich chronologisch mit Midtown.


Es fing schonmal damit an, dass ich tatsächlich mit der Yamanote Line in die falsche Richtung fuhr. Das ist mir vorher auch noch nicht passiert, aber das ist hier auch nicht weiter schlimm, einfach die nächste Haltestelle wieder aussteigen und zurück fahren. In dem Fall brachte mir das noch einen Blick auf rosafarbene Laternen, ist doch auch schon mal was. Das Zurückfahren ist im Preis inbegriffen, da man nicht durch die Schranken muss. Danach ging es aber problemlos bis Ebisu und dann mit der U-Bahn zwei Stationen weiter.



Mehr oder weniger ganz Roppongi, zumindest ein Teil, scheint wie auch andere Gegenden unterkellert zu sein, man kann wirklich einen großen Teil der Wege von U-Bahn nach Midtown und auch Richtung Art Center unterirdisch zurücklegen und dafür war ich heute - erneut - sehr dankbar. Die wenigen Minuten, die ich außerhalb von Midtown unterwegs war, um mir von außen ein Bild zu machen, waren eine Herausforderung, zumal ich - mal wieder - das hat sich noch nicht unauslöschlich in mein Hirn eingegraben, meinen "Wasch- und Wischlappen" vergessen hatte.
Alles in allem handelt es sich wie bei meinem Eindruck nach den meisten der Innenstadtviertel um eine Stadt in der Stadt, Einkaufs- und Konsumtempel. Restaurants, Hotels, Kulturzentren mit Museen oder Ausstellungsräumlichkeiten. Aber die Dimensionen sind hier einfach anders, vielleicht gibt es in New York noch ähnliches, aber da war ich ja noch nie. Und alles sehr edel und schick.



Was moderne, interessante und auch wie ich finde tolle Architektur betrifft, war heute viel geboten, insbesondere im Art Center. Aber auch Midtown fand ich dafür, dass der Komplex das höchste Hochhaus Tokios beinhaltet, garnicht bedrückend. Andererseits sind Hochhäuser hier ja nicht wirklich etwas besonderes, die gehören zum Bild, man legt den Kopf in den Nacken und schaut. Es gibt dort auch einen recht großen Park, weil die Stadtplaner sich schon bewußt waren, dass der Mensch Grün braucht (abgesehen davon ist in der Nähe auch einiges an Grün, mal wieder ein großer Friedhof zum Beispiel) und im Einkaufskomplex unterwegs, sieht man ja ohnehin nicht, was draußen ist. Und vielleicht macht es auch etwas aus, dass soviele unterschiedliche Architekten am Bau dieses Komplexes beteiligt waren.







Wenn man aus der U-Bahn kommt, läuft man im Untergeschoss zunächst an zahlreichen Restaurants und Lebensmittelangeboten vorbei. Gleich im Zugangsbereich wurde man schon freundlich auf alle möglichen sommerlichen Getränke und Süßspeisen hingewiesen, die bei den unterschiedlichsten Läden im Angebot waren (ich hab mich dann zu einem mit Matchaeis gefüllten Macaron entschlossen, lecker). Und es gab einen Laden mit traditionellen Wagashi (wer sich von diesen künstlerisch so wertvollen kleinen Süßigkeiten ein Bild machen will, kann dies zum Beispiel bei Pinterest, dort gibt es zahlreiche Fotos von diesen Prachtstücken) und Bambusgegenständen. 




In den anderen Stockwerken Kleidung, Designerkrams, was ich jetzt nicht so interessant finde, aber mich zog es in den dritten Stock, dort gibt es einige wirklich schöne Läden mit traditionellen, handwerklichen und nicht so touristischen japanischen Produkten. Japanische Messer, juchhe, mal wieder Kirschblüten, das habe ich vorher auch noch nicht gesehen, Gläser in Form des Fuji, Kimonos und Yukatas durften natürlich auch nicht fehlen, schöne Papierwaren, besondere Pop-up Karten, traditionell bestickte Bälle und ein Laden vollgestopft mit Stäbchen, Ablagen, und diesen Mobiles - ich weiß nicht wie man sie nennt, aber im Buchladen habe ich schon stapelweise Anleitungsbücher gesehen, um diese Art mit den bunten Figürchen und Blumen aus Stoff selbst her zu stellen. 










Aber am allertollsten überhaupt fand ich die Installation mit den unzähligen Furin, den Windspielen, die in Japan scheinbar auch untrennbar mit dem Sommer verbunden sind. Auch in Ikebukuro Station war vergangenes Wochenende ein Gestell aufgebaut, an dem hunderte von Glasglöckchen hingen, aber das war nichts im Vergleich zu dem Farbrausch, der mich in Midtown erwartete. Und das auf jeder Ebene. Wirklich schön. Immer dieses sanfte Klingeln. Und die vielen farbigen Bänder. Hach... Für alle, die es klingeln hören wollen, gibt es Glöckchenklang hier und hier. Vom Geklingel beschwingt ging es dann doch hinaus in die Hitze und weiter zum Tokyo National Art Center.



Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen