März 02, 2015

Heiliger Berg

Dieses Mal habe ich ihn tatsächlich gesehen. Oder was heißt gesehen? Besser beschreibt es wohl "einen Blick erhascht". Auf den Mount Fuji. Darauf habe ich lange gewartet. Kein einziges Mal bei den vorangegangenen Reisen konnte ich ihn erspähen. Immer, wenn ich auf irgendwelchen Hochhäusern war, von denen aus man ihn auch von Tokyo aus tatsächlich theoretisch sehen könnte, nichts... Zu trüb, zu diesig, zu wolkig. Auch dieses Mal ließ es sich nicht gut an. 


Ein Teil meiner Kollegen, die im Flugzeug Fensterplätze hatten (auf der richtigen Seite, wie sich herausstellte (rechts im Anflug auf Haneda)), hatten den Fujiyama gesehen, ich gehörte mal wieder nicht dazu. Danke! Vom Hotel aus dieses Mal keine Chance (aus dem Hotel in Shinjuku, in dem wir sonst immer waren, konnte man ihn auch sehen, vorausgesetzt, das Zimmer lag hoch genug mit Blick in die richtige Himmelsrichtung (war bei mir auch nie der Fall)), von der Firma aus in Ukima ebenfalls nichts, bzw hatte ich mich einmal, als man ihn mittags hätte sehen können, auf abends vertrösten lassen "da kühlt es ab und wird sicher klarer"... jajajaja.... Pustekuchen.... Abends war garnichts mehr zu sehen.
Aber als ich beim Rückflug feststellte, dass mein Fensterplatz links war, stieg die Hoffnung. Ich hatte zwar Bedenken, denn außerhalb Tokyos wurden die Wolken dichter und ich fragte mich, ob ich ihn denn aus der Höhe überhaupt erkennen würde, wenn er denn nicht von den Wolken ohnehin komplett verdeckt werden würde, aber diese Befürchtung war wirklich völlig unbegründet. Wie man von Fotos weiß, steht der Fuji ja scheinbar ziemlich allein in einer Ebene und auch vom Himmel aus war er tatsächlich völlig eindeutig auszumachen. Anhand seiner Form, seiner immensen, wirklich beeindruckenden Höhe und der charakteristischen Schneekuppe. Ja, aber er kam dann doch recht plötzlich ins Bild, mein Platz und Fenster lag genau über der Tragfläche und viel Zeit zum Fotografieren war nicht, zumal die Wolkendichte rapide zunahm. Doch die Sorge wegen der Wolken war wenigstens ebenfalls unbegründet, er war einfach höher und schwamm in dieser See. Was für ein Anblick nach diesem unendlich grauen Häusermeer. 




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