Oktober 23, 2013

Törtchen Törtchen

Habt Ihr Euch nicht manchmal auch schon gefragt, wie man scheinbar zweifarbigen Teig kreiert, der nicht Teil eines Marmorkuchens ist? 
Ich weiß es jetzt, und dass, ohne unzählige Back- und Patisseriebücher zu durchstöbern, denn ich habe an einem Kurs bei Törtchen Törtchen teilgenommen. Ich kann mich garnicht mehr genau erinnern, wie ich darauf gekommen bin, ob ich auf deren homepage die Kurse entdeckt, oder an anderer Stelle im weltweiten Web darüber gelesen hatte. Die Entscheidung, sich zusammen mit einer Freundin anzumelden, war im Frühjahr relativ spontan gefallen, doch ein Termin war dann nicht mehr so spontan zu haben, zumal wir zu zweit wollten. Aber am Ende und nach ein paar Monaten Wartezeit war dann alles "in Butter".


Es ging nachmittags los, zusammen mit acht anderen, mehr oder weniger backbegeisterten Teilnehmerinnen, und zwei "Lehrkräften". Erst einmal ein Kaffee, ein kurzer Gang durch das "Schokoladenlabor", hinein in die Backstube im Hinterhaus. Dort, wo unsere Gruppe die folgenden Stunden verbringen sollte, arbeiten bis zu sieben Mitarbeiter, wenn es hoch hergeht. Wir standen ja brav und relativ ruhig um den großen Tisch in der Mitte des Raumes, aber wenn viel Betrieb ist und alle dort herumflitzen und fleißig arbeiten, stelle ich mir das Ganze schon reichlich stressig vor. Und der Geräuschpegel ist auch nicht zu verachten, Küchenmaschinen, Mixer, Mikrowelle, Spülmaschine - dagegen herrscht in der heimischen Küche himmlische Ruhe. 


Und ran ging es an den Speck, wobei Backen der geringste Teil des Nachmittags und Abends sein sollte, denn es ging ja um ein Törtchen... An dem ist ja bekanntlich nicht so viel Teig, aber mehr Mousse oder Creme zu finden. Wie groß war meine Begeisterung, als aufgelöst wurde, welches Törtchen wir zubereiten würden: 
Cassis-Schokoladen-Törtchen - ich liebe Cassis... Und Prosecco gab es auch noch...
So verbrachten wir also die folgenden Stunden damit, Hippenmasse, Mandelbiskuit, dunkle Schokoladen- und Cassis Mousse herzustellen bzw. bei deren Herstellung zu assistieren, Tipps und Tricks zu erhaschen, Törtchen "zusammmen zu bauen", den Fruchtspiegel zu platzieren und die Törtchen zu verzieren. 





Und das beste war natürlich, vier Törtchen in der Schachtel mit nach Hause zu nehmen.


Wir kennen jetzt den Unterschied zwischen Crème Anglaise und Crème Patissière; wir wissen, dass das Angleichen von unterschiedlichen Massen bei der Herstellung von Füllungen (in Bezug auf Konsistenz und Temperatur) unabdingbar ist; was man alles an Zubehör im Baumarkt erwerben kann, anstatt für teures Geld im Patisseriebedarf (z. B. Ringe aus Stahlrohren zuschneiden zu lassen und Eiskratzer als Reliefkämme einzusetzen); dass ein Fach in einem geräumigen Tiefkühler in mancher Situation durchaus sehr praktisch ist; dass man auf jeden Fall eine Palette benötigt und wie man mit ihr umgeht, um Masse gleichmäßig zu verteilen und Oberflächen zu glätten; dass Übung dazu gehört, Teig gleichmäßig dünn auszustreichen und dass er dünn genug sein muss, weil er ansonsten bei der weiteren Verarbeitung leicht bricht; wie man Spritzbeutel korrekt handhabt; dass es wahnsinnig viel Arbeit ist, diese Törtchen herzustellen (weil soviel unterschiedliche Dinge vorbereitet werden müssen), aber auch, dass es Spaß macht und zuhause unbedingt einer Wiederholung bedarf. 
Wir haben die nötigen Rezepte bekommen und nebenher sogar ein Dessert im Glas geniessen dürfen, dass teilweise bereits vorhanden war (die Crème im Glas schon schön gekühlt) und dass uns zeigen sollte, mit wie wenig Aufwand bei entsprechender Vorbereitung z. B. von Streuseln aller Art (Florentiner Streusel - allein schon die Vorstellung läßt mir das Wasser im Munde zusammen laufen), ein leckerer Nachtisch gezaubert werden kann; dass man Mousse, die eventuell übrig bleibt (trotz Sahne und Gelatine) einfrieren und bei anderer Gelegenheit weiter verarbeiten kann. Und wie schön es ist, einen fleißigen Geist im Hintergrund zu haben, der direkt alles weg- und aufräumt und spült, was nicht mehr benötigt wird.



Kurz und gut, alles in allem: Es hat Spaß gemacht, war ein vergnüglicher Nachmittag und Abend und der nächste Kurs folgt bestimmt. Es gibt unter anderem noch einen Pralinen- und Macaronkurs. Den Macaronkurs möchte ich auf jeden Fall machen (sollte ich nicht vorher selbst noch einmal den ein oder anderen weiteren Versuch starten, aber von wegen Tipps und Tricks... diese wären dort sicher auch zu holen, zumal es reichlich unterschiedliche Herangehensweisen an deren Herstellung gibt, z. B. mit oder ohne Zuckersirup, wenn mit Sirup, dann ist die notwendige Temperatur auch eine Glaubensfrage), beim Pralinenkurs überlege ich noch. Braucht man das wirklich? Würde man zuhause tatsächlich Pralinen machen? Bräuchte man nicht auch unglaublich viel Zubehör? Andererseits bekäme man sicher auch den ein oder anderen Hinweis allgemeiner Art für den Umgang mit Schokolade, denn der ist ja bekanntlich auch nicht so einfach. Und vielleicht auch Hinweise darauf, wie man selbst Dekomaterial herstellen kann, wie das, welches uns für die Verzierung der Törtchen zur Verfügung gestellt wurde. Also, ich werde sehen, nach dem Kurs ist vor dem Kurs - die ein oder andere Teilnehmerin hatte auch bereits schon einen der weiteren möglichen Kurse besucht und war davon so begeistert, dass der Törtchenkurs folgte. 
Bei mir ist nun eben einfach anders herum. 


PS: Dies ist der erste Beitrag, in dem alle Fotos von meinem smarten Fon stammen. Eigentlich fällt das garnicht weiter auf oder? Es war jedenfalls praktisch, nicht immer mit den verschmierten Fingern an der kleinen Digicam hantieren zu müssen...

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